Samstag, 1. März 2014

Etwas für Nussknacker

Ein interessantes Wissensgebiet, das der Kryptologie, habe ich dieser Tage wiederentdeckt, nachdem ich mir das Buch »Nicht zu knacken — Von ungelösten Enigma-Codes zu den Briefen des Zodiac-Killers« von Klaus Schmeh gekauft und zu lesen begonnen habe. Sein Blog »Klausis Krypto Kolumne« findet man hier: http://scienceblogs.de/klausis-krypto-kolumne/.


Unter dem Begriff der Kryptologie werden die Kunst der Kryptographie, also des Verschlüsselns, und der Kryptoanalyse, also des Code-Knackens, zusammengefasst. Da derlei Kunstfertigkeiten bislang vor allem von Geheimdiensten gepflegt werden, liegt es in der Natur der Sache, dass Details, wenn überhaupt, meist erst nach Jahrzehnten bekannt werden. Heerscharen von Mathematikern, Informatikern und Linguisten in staatlichen Diensten bemühen sich mit riesigem Aufwand, die Geheimnisse der jeweils eigenen Seite zu schützen und die des Gegners aufzudecken. Eine Unzahl spannender Geschichten rankt sich um Erfolge und Misserfolge.

Mir fiel bei der Lektüre des Buches ein, dass mir vor einiger Zeit eine über 50 Jahre alte Ansichtskarte wieder einmal in die Hände gefallen war, die mir mein Schulfreund Jumbo damals an meinen Ferienort geschickt hatte. Das Besondere daran war, dass der Inhalt verschlüsselt war. Wir hatten damals als etwa 15-Jährige einen Schlüssel vereinbart — nicht, weil das, was wir uns zu schreiben hatten, der Geheimhaltung bedurft hätte, sondern eher, um uns im Ver- und Entschlüsseln zu üben und um unser familiäres Umfeld zu necken und neugierig zu machen, weshalb nur offene Postkarten zum Einsatz kamen.

Als mir ein halbes Jahrhundert später die erwähnte Karte von Jumbo wieder in die Hände fiel, war guter Rat teuer. Zwar konnte ich mich noch schemenhaft erinnern, wie der Schlüssel aufgebaut war und im Prinzip funktionierte. Der Schlüssel selbst war aber schon lange Jahrzehnte nicht mehr vorhanden. Was tun?

Inzwischen gibt es gute Bücher und Computerprogramme, die einem bei der Suche nach dem richtigen Weg helfen können. Klaus Schmeh erwähnt in seinem Buch zum Beispiel das Open-Source-Programm »Cryptool«. Die zugehörige Webseite http://www.cryptool.org/de ist eine wahre Fundgrube.

Der alte Kartentext sollte, zumindest mit Computerhilfe, wieder in Klartext verwandelt werden können. Wer sich an den ersten 200 Zeichen versuchen möchte, ist herzlich eingeladen. Dem Ersteinsender des geknackten Textes, der zudem sein Vorgehen bitte erläutern möge, spendiere ich wahlweise ein Schnitzel und ein Bier oder Kaffee und Kuchen oder ein Buchgeschenk. Frisch ans Werk!

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